Entstehungsgeschichte des NGP Vogelsberg

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Schon im Jahr 2002 haben engagierte Naturschützer und regionale Akteure erkannt, dass die reich strukturierte Kulturlandschaft des Vogelsbergs etwas Besonderes ist und in seiner Vielfalt bewahrt werden sollte. So entstand die Idee ein Projekt ins Leben zu rufen, dass sich für die Sicherung der Lebensräume und deren Tier- und Pflanzenwelt einsetzt. Naturschützer und Landwirte haben sich deshalb zusammengesetzt, gemeinsam den Antrag für das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg auf den Weg gebracht und 2009 beim Bundesamt für Naturschutz eingereicht.

Nach einem sehr umfangreichen Klärungsprozess wurde der Vogelsberg schließlich als Region von bundesweiter Bedeutung anerkannt und die konkrete Projektplanung konnte beginnen. In dieser Planungsphase, der Phase I von Naturschutzgroßprojekten, wurde von 2011 bis 2013 unter anderem der Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) erstellt, welcher die Grundlage für alle weiteren Planungen und vor allem für die spätere Maßnahmenumsetzung darstellt. Im Wesentlichen beinhaltet der PEPL Informationen zur Ist-Situation der verschiedenen Lebensräume, stellt die vorkommenden Tier- und Pflanzenarten fest und macht Vorschläge, was zur Verbesserung ihrer Lebensstätten unternommen werden sollte. Außerdem gibt das Werk Aufschluss über die Bedeutung und möglichen Auswirkungen eines Naturschutzgroßprojektes für bzw. auf relevante Akteure, wie Land- und Forstwirtschaft, den Tourismus und die Regionalentwicklung. Der Plan analysiert ihre jeweiligen Interessen, die Akzeptanzsituation eines naturschutzorientierten Projekts sowie mögliche Konfliktfelder und entsprechende Lösungsansätze.

Seit Fertigstellung und einvernehmlicher Verabschiedung des PEPL durch Bund, Land und Projektträger, hat 2015 schließlich die Umsetzungsphase begonnen. Die sogenannte Phase II hat das Ziel alle ausgewählten Förderräume bis 2024 auf ein naturschutzfachlich hohes Niveau zu bringen und dieses zu sichern.

Die Fördermittel werden zum Ankauf von Grundstücken, zur langfristigen Pacht, für Ausgleichszahlungen, für das Biotopmanagement, für projektbegleitende Informationsmaßnahmen und Evaluierungen sowie für Personal- und Sachkosten bereitgestellt, um bis 2024 die Situation im Vogelsberg nachhaltig zu verbessern.

Nach Abschluss des Vorhabens ist der Verein Natur- und Lebensraum Vogelsberg als Projektträger gemeinsam mit dem Land Hessen weiterhin für die Flächen verantwortlich.

 

 

Chronologie

  • Frühjahr 2003
    Erste Vorbereitungen zur Konzeption eines Naturschutzgroßprojektes „Vulkan Vogelsberg“.
  • November 2005
    Gründung des Vereines „Natur- und Lebensraum Vogelsberg e.V.“ als Projektträger des Naturschutzgroßprojektes (21 Gründungsmitglieder).
  • März 2006
    Einrichtung von drei Arbeitsgruppen:
    a) Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutz
    b) Tourismus und Vermarktung
    c) Verwertung von Biomasse aus der Region. Der Verein entwickelt Leitbilder, Entwicklungsziele und Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit interessierten Akteuren der Region .
  • Juli 2007
    Kreistagssitzung: Beschluss des Kreistages: Der Vogelsbergkreis übernimmt den regionalen Finanzierungsanteil in Höhe von 10 % für das geplante Naturschutzgroßprojekt.
  • November 2008
    Nach einer sehr intensiven Diskussion über die Inhalte des Antragsentwurfes, wird bei einer Gegenstimme und keiner Stimmenthaltung beschlossen, den Antrag zur weiteren Abstimmung an die Hessische Landesregierung und die Obere Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Gießen zu geben.
  • März 2009
    Vorstellung des Projektantrages zum Naturschutzgroßprojekt „Vulkan Vogelsberg“ während der Jahreshauptversammlung des Verein „Natur- und Lebensraum Vogelsberg e.V.“.
  • Juni 2009
    Eingang des Projektantrages beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn.
  • Dezember 2010
    Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg wird ins Programm „chance.natur-Bundesförderung Naturschutz“ aufgenommen.
  • März 2011
    Eröffnung der Geschäftsstelle des Naturschutzgroßprojektes in Lauterbach.
  • November 2011
    Auftaktveranstaltung zur erneuten Einrichtung der Arbeitskreise
    a) Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz,
    b) Verwertung von Biomasse aus der Region,
    c) Tourismus und Vermarktung.
  • September 2011
    Beauftragung der Planungsbüros PGNU, PlanWerk Nidda und abraxas mit der Erstellung des Pflege- und Entwicklungsplans mit
    sozioökonomischer Analyse (PEPL).
  • Februar 2014
    Fertigstellung des Pflege- und Entwicklungsplans für das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg.
  • August 2014
    Antrag auf Genehmigung zur Förderung der Umsetzungsphase des Naturschutzgroßprojektes Vogelsberg.
  • 07. August 2015
    Feierliche Überreichung des Zuwendungsbescheids für die Umsetzungsphase durch die Hessische Umweltministerin Priska Hinz.