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Gewässerrenaturierung „Waaggraben“ bei Grebenhain-Vaitshain

2020

2021

Natur- und Hochwasserschutz in Einem!

Südwestlich von Grebenhain-Vaitshain hat das NGP Vogelsberg seit Juli 2020 ca. 14 ha umfassende Flächen langfristig von der Gemeinde Grebenhain gepachtet. Der Bereich zeichnet sich durch relativ feuchtes Grünland mit naturnahen Forstflächen aus – die perfekten Startbedingungen für eine umfassende Renaturierung!

Die Flächen standen schon länger im Fokus des NGP, da sie als Habitat für das selten gewordene Braunkehlchen und andere Wiesenbrüter dienen. Außerdem hat der Biber mittlerweile im Waaggraben Einzug gehalten und versucht auf den umgebenden Weiden seine Wasserwelten zu schaffen, was nicht ganz ohne Beeinträchtigungen der angrenzenden Flächennutzer geschieht. Ziel der Renaturierung ist es deshalb den ehemaligen Bachlauf, soweit möglich, wieder an den Waaggraben anzubinden, Ufer stellenweise aufzuweiten und damit die Aue und deren ursprüngliche Dynamik zu reaktivieren. Insbesondere das Team des NGP freut sich über die Umsetzung dieser Maßnahme, da sie eine enorme naturschutzfachliche Aufwertung der Aue bedeutet und noch lange über die Projektlaufzeit hinaus ein wertvolles Habitat für viele, zum Teil auch seltene Tier- sowie Pflanzenarten schafft. Darüber hinaus hoffen das NGP und die Gemeinde Grebenhain durch die Renaturierung den Biber von den landwirtschaftlich genutzten Flächen wegzulocken und somit auch in dieser Hinsicht zu einer Entspannung der Situation beizutragen. Ein zusätzlicher Bonus der Gewässerrenaturierung wird deren Beitrag zum Hochwasserschutz sein. Denn in den alten Bachschlingen, Tümpeln und in der geplanten Hochflutmulde wird das Hochwasser ausreichend Platz bekommen, um sich zu verteilen, was wiederum zu einer Entlastung der übrigen Gebiete führt.

Nun rumpeln schon seit November 2020 schwere Baumaschinen durch den Schnee bei Grebenhain-Vaitshain – die Gewässerrenaturierung auf einem Teilstück des Waaggrabens ist in vollem Gange.

Von Beginn der Maßnahme bis heute, ist schon viel auf der Fläche passiert. Die erste Gewässerschlinge ist angelegt, Uferflächen wurden abgeflacht bzw. ausgeweitet und Elemente aus Totholz sowie Wasserbausteinen wurden zur Sicherung der neuen Strukturen verbaut. Obwohl es zwischenzeitlichen zu einem witterungsbedingten Baustopp kam, sind 2/3 der Arbeiten bereits geschafft und der Fortschritt gut erkennbar. Bis die Maßnahme vollständig abgeschlossen ist, wird es dennoch einige weitere Wochen dauern.

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