Das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg
Im hessischen Vogelsberg, dem größten zusammenhängenden Basaltmassiv Mitteleuropas, hat sich bei hohen Niederschlägen und dank einer traditionell kleinbäuerlichen Nutzung eine außergewöhnliche Kombination von strukturreichen Lebensräumen entwickelt.
Der Vogelsberg ist als Land der hundert Quellen, tausend Hecken, blumenbunten Bergwiesen und weiten Wälder bekannt. Ebenso unterstreichen Borstgrasrasen, Moore und Felsenmeere sowie naturnahe Bäche und Erlensumpfwälder die Einzigartigkeit der vielseitigen Mittelgebirgslandschaft.
In den Schutzgebieten dieser alten Kulturlandschaft sind 90 bedrohte Pflanzenarten und 140 gefährdete Tierarten nachgewiesen. Darunter Arten, für die Deutschland eine besondere Verantwortung hat, wie zum Beispiel Arnika, Weichhaariger Pippau, Bechsteinfledermaus, Mittelspecht und Rotmilan.
Das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg leistet mit seinem 92.000 Hektar großen Projektgebiet einen Beitrag zur Sicherung des nationalen Naturerbes und zur Erfüllung internationaler Naturschutzverpflichtungen. Schwerpunktmäßig konzentriert sich die Arbeit auf 53 ausgewählte Förderräume mit einer Fläche von 7.600 Hektar. Das zur Verfügung gestellte Fördervolumen von 9,5 Mio. Euro soll bis zum Jahr 2024 genutzt werden, um den Grundstock für eine nachhaltige Zukunft der Region – bestehend aus einem Miteinander von Naturschutz, Landwirtschaft und Forstwirtschaft – zu legen.