Naturschutzgroßprojekte allgemein
Das Ziel von Naturschutzgroßprojekten ist es besonders wichtige Naturlandschaften und Lebensräume für zukünftige Generationen zu erhalten. Entscheidend sind dabei die Kriterien Repräsentanz, Großflächigkeit, Naturnähe und Gefährdung der Förderräume.
In erster Linie soll durch die Arbeit der Großprojekte der voranschreitende Biodiversitätsverlust aufgehalten werden. Es gilt die Situation gefährdeter Arten und Biotope, für die Deutschland eine besondere Verantwortung trägt, zu verbessern und überlebensfähige Populationen langfristig zu sichern.
Naturschutzgroßprojekte unterscheiden sich von anderen Naturschutzvorhaben insbesondere durch ihre Flächenausdehnung und Komplexität. Es soll jeweils ein möglichst großes Areal als Ganzes erhalten werden – einerseits, um besonders schützenswerten Tier- und Pflanzenarten genügend Lebensraum zu bieten und andererseits, um durch die Großflächigkeit schädliche äußere Einflüsse so weit wie möglich aus dem Kern des zu schützenden Gebietes fernzuhalten.
Die Bundesrepublik Deutschland fördert mit einem entsprechenden Programm seit 1979 Landschaften, welche weit über ihre Umgebung hinaus Einfluss haben. Damit sollen das „nationale Naturerbe“ geschützt und supranationale Naturschutzverpflichtungen erfüllt werden. Die Bewerbung zur Durchführung eines Naturschutzgroßprojektes verläuft über einen vom Bundesamt für Naturschutz veranstalteten Wettbewerb.
Seit Bestehen des Förderprogramms wurden in Deutschland insgesamt 80 Naturschutzgroßprojekte mit einer Gesamtfläche von mehr als 3.500 Quadratkilometern unterstützt. Das Programm wurde im Verlauf seines Bestehens kontinuierlich fachlich weiterentwickelt und auch an die sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst.
2008 wurde das Förderprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit in „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ umbenannt.